Thailändische Hühnersuppe mit Kokosmilch {Tom Kha Gai}


Vor kurzem überkam mich allerheftigstes Fernweh der besonders schlimmen Sorte. Ich dachte an unsere Flitterwochen und daran, wie der Liebste und ich uns in Bangkok bei strömendem Regen unterstellten und eine halbe Stunde später bei Sonnenschein durch die Pfützen hüpften. Wie wir mit dem Tuktuk vom Königspalast zur Khao San Road fuhren und dort im Schneidersitz auf dem Gehweg sitzend unser Phad Thai mit Garnelen gegessen haben. Wie wir völlig überwältigt über den Chatuchak-Markt liefen und uns den halben Tag von irgendwelchen Kleinigkeiten, die die Verkäufer anboten, ernährten.


Ich dachte an die Unmengen Ananas und Mangos, die wir gegessen haben. An den weißen Sand und das türkisblaue Wasser auf Tup Island. An die Cocktails, die wir getrunken haben und die Tränen, die wir beschwipst in unserer Stammbar auf Koh Lanta gelacht haben. An Nemo, den wir auf einem Schnorchelausflug vor Koh Rok trafen und an die vielen, kleinen Einsiedlerkrebse, an die ich mein Herz verloren habe.


Ich habe an unser Hotelzimmer gedacht, von dessen Terrasse wir in den Pool hüpfen konnten und an die Sonnenuntergänge, die den Himmel in sämtliche Farben tauchten, die das Gelb-Orange-Rot-Pink-Violett-Farbspektrum hergibt. Also, ihr seht schon: schwerer Fall von sehr großem Fernweh. Ich habe mir selbst zur ersten Beruhigung eine kleine Städtesreise nach Köln verschrieben (da bin ich übrigens gerade noch, wenn ihr das hier lest) und weil das nur ein bisschen geholfen hat, direkt ein paar neue (große) Urlaubspläne geschmiedet und ein leckeres, asiatisches Süppchen gekocht. Kennt ihr Tom Kha Gai? Das ist eine thailändische Hühnersuppe mit Kokosmilch und jeder Menge aromatischer Gewürze. Leicht scharf, etwas säuerlich-süß und salzig – wirklich eine wunderbare Kombination!

Thailändische Hühnersuppe mit Kokosmilch {Tom Kha Gai}
Abwandlung dieses Rezepts

Zutaten für zwei Personen
800 ml Kokosmilch
500 ml Geflügelfond
drei Stängel Zitronengras
ein etwa fünf cm großes Stück Galgant (geschält, in Scheiben geschnitten)
drei rote Chilischoten
drei Esslöffel Fischsauce

acht Kaffir-Limettenblätter
400 g Hühnerbrustfilet (nicht klein schneiden)
100 g Champignons, geviertelt
100 g Zuckerschoten, halbiert
Saft von ein bis zwei Limetten
ein Teelöffel brauner Zucker
Koriander

evtl. weitere, in feine Streifen geschnittene Chilischoten (je nach gewünschtem Schärfegrad)


Anmerkung:
Das Zitronengras, der Galgant und die Limettenblätter sind Würzzutaten und werden nicht mitgegessen. Wen es nicht stört, die Zutaten beim essen beiseite zu legen, kann sie während der kompletten Garzeit in der Suppe lassen. Wen die Zutaten beim essen stören, kann sie mit einer Schaumkelle aus der Suppe fischen, bevor die
Champignons und Zuckerschoten dazukommen.


Das Zitronengras putzen, in etwa fünf cm lange Stücke schneiden und mit dem Messerrücken leicht anquetschen. Den Fond und die Hälfte der Kokosmilch zum Kochen bringen, das Zitronengras, den Galgant, die Limettenblätter und die Chilis hineingeben, mit der Fischsauce würzen und zehn Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Die Hühnerbrustfilets (ganz) in die Suppe geben und weitere zehn Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen. Die Champignons und Zuckerschoten hinzufügen und weitere fünf bis zehn Minuten kochen, bis das Hühnchen gar ist. Dann das Fleisch herausholen, in mundgerechte Stücke schneiden und wieder zurück in die Suppe rühren. Die restliche Kokosmilch einrühren und mit Limettensaft, Zucker und Fischsauce abschmecken. Mit dem Koriander garnieren und je nach gewünschtem Schärfegrad mit weiteren, in feine Streifen geschnittene Chilischoten bestreuen

Man kann die Suppe auch mit Reis servieren – in dem Fall reicht sie für vier Personen.


Die Zutaten für die Suppe bekommt ihr im gut sortierten Asialaden. Vor allem die Kaffir-Limettenblätter geben den typischen Geschmack, den wir in Thailand so sehr liebten. Probiert es mal aus! Und weil vom Asia-Einkauf bei mir noch eine Menge übrig war, wird der nächste Post auch wieder asiatisch – keine Sorge also vor übrig gebliebenem Galgant, Zitronengras und Co. Besser noch: packt gleich noch Reispapier und Reisnudeln ein. Ich verrat euch dann am Mittwoch, wofür ihr das braucht.


Kennt ihr noch mehr Thai-Gerichte? Vor allem ein richtig authentisches Curry würde mich brennend interessieren. Ich glaube nämlich, unseres ist doch etwas sehr eingedeutscht...

Habt es schön!
Nadine

P.S.: Wer möchte, findet meine Posts über Thailand hier: Bangkok, Krabi und Koh Lanta

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